Models
20.12.2024
Seit 2001 hat Lana Winters mit VNY Models eine der angesehensten Agenturen der Modewelt geschaffen – ein Boutique-Label, das nicht nur Models, sondern eine enge Gemeinschaft fördert. Sean O’Pry, Ollie Edwards und viele weitere Talente wurden hier entdeckt.
Lana, wie begann deine Karriere?
Bevor ich VNY gründete, arbeitete ich für verschiedene Agenturen. Eigentlich bin ich durch meine Schauspielkarriere in die Branche hineingerutscht. Während meiner Zeit als Schauspielerin habe ich viele Leute aus der Modewelt kennengelernt – Agenten, Fotografen, Stylisten, Models. Als ich in Los Angeles lebte, merkte ich, dass ich einen festen Job wollte. Da ich bereits viele Kontakte in der Fashion-Industrie hatte, bekam ich meinen ersten Job als Model-Agentin. Nach einigen Jahren in verschiedenen Agenturen dachte ich mir: Das kann ich besser (lacht).

Lana Winters (Gründerin VNY Models) & Agel Raya (Men's Division VNY Models)
Mit VNY hast du eine Art Familie erschaffen – war das deine Intention?
Ja, genau das war mein Ziel. Ich wollte eine andere Agentur als die üblichen. Meine Agenten sind für mich wie Familie, und auch die Models, mit denen wir arbeiten. Diese enge Verbindung ist mir sehr wichtig.

„Ohne VNY hätte ich keine Karriere. Lana ist seit dem ersten Tag meine einzige Agentin – ohne sie wäre ich nicht hier. Außerdem glaube ich nicht, dass jemand anderes mit mir klarkommen würde.“
Sean O'Pry
Ist diese familiäre Atmosphäre nur für junge Models wichtig oder auch für etablierte?
Selbst erfahrene Models brauchen oft mehr Aufmerksamkeit als die jungen (lacht). Manchmal habe ich das Gefühl, sie brauchen sie sogar am meisten. Die jungen wissen oft besser, was sie tun.

Danny Schwarz
Wie erkennst du ein Gesicht, das die Modebranche verändern wird?
Ich habe immer klassische Models bevorzugt – Gesichter, die man mit Stolz den eigenen Eltern vorstellen würde. Selbst Menschen, die nichts mit Mode zu tun haben, sollten erkennen können, warum diese Person ein Model ist. Wenn ich ein Model sehe, von dem ich überzeugt bin, habe ich sofort eine Vision, welche Kunden an ihm interessiert sein könnten. Wenn dieser Plan nicht existiert, wird es nicht funktionieren.

„VNY hat mich mich im Grunde aus den Suburbs geholt. Mein erster großer Kunde war Calvin Klein, eines meiner ersten Shootings überhaupt. Es war im Prinzip so: Hier bin ich.“
Torin Verdone
Gibt es Unterschiede bei der Model-Entwicklung in den USA, Europa und Asien?
In den USA kann ich einen Modeljob sogar nur mit Polaroids buchen. In Europa braucht man oft 30 Bilder – je mehr, desto besser. Top-Fotografen wollen als Erste mit neuen Gesichtern arbeiten, um Karrieren mitzugestalten.

Abel Van Oeveren
Wo siehst du die Modelbranche in zehn Jahren?
Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Vielleicht kollabiert das ganze Social-Media-Ding – das wäre großartig (lacht). Im Moment denkt jeder, er sei ein Model. Ich wünschte, wir könnten zurück in die Zeit von Gianni Versace. Alles, nur nicht das, was gerade passiert.

„VNY ist für mich ein Zuhause fern von meinem eigentlichen Zuhause. Alle zwei, drei Monate besuche ich meine Familie im Ausland. Ich bin ein echter Home-Buddy.“
Ollie Edwards
Früher hielten sich Supermodels über Jahre, heute ist die Fluktuation enorm. Wünschst du dir eine Rückkehr zur Langlebigkeit?
Ja. Heutzutage sind Models nach drei Saisons wieder weg. Früher war Langlebigkeit alles. Heute gibt es keine echten Supermodels mehr. Man kann es nennen, wie man will – aber echte Supermodels gibt es nicht.

Dae Na
Wohin bewegt sich die Branche?
Mode entwickelt sich ständig weiter. Aber ich hoffe, dass Langlebigkeit zurückkehrt. Heute hat ein Model eine großartige Saison – und wird sofort vom nächsten ersetzt. Alles passiert viel zu schnell.